Im Gespräch mit Dr. Daniel Wallerstorfer: Gesunde Ernährung, Langlebigkeit und Gentik
Dr. Daniel Wallerstorfer über gesunde Ernährung, Langlebigkeit und Gentik
Jedes Jahr nehmen sich viele vor, gesünder zu essen, sich mehr zu bewegen und Gewicht zu verlieren, doch der Erfolg bleibt oft aus. Dass dies nicht immer an Faulheit liegt, erklärt Genforscher Dr. Daniel Wallerstorfer. Denn es geht nicht nur um Disziplin, sondern vor allem um die richtige Strategie. Jeder Körper ist einzigartig: Die individuelle genetische Veranlagung beeinflusst, ob man besser durch Sport oder Ernährung abnimmt, wer schneller Fortschritte im Ausdauer- oder Krafttraining macht und welche Rolle ein starkes Immunsystem – besonders im Winter – bei der Erreichung der Ziele spielt. Der Experte verrät, wie man dieses Jahr nicht nur gesünder startet, sondern auch raschere Erfolge erzielt, um gute Gewohnheiten langfristig in den Alltag zu integrieren.
Herr Dr. Wallerstorfer, Ihre Karriere ist faszinierend: Vom begeisterten Dinosaurierfan zum führenden Experten in der Nutrigenetik. Was hat Sie dazu inspiriert, sich auf die Verbindung von Genetik, Ernährung und Gesundheit zu spezialisieren? Welche persönlichen oder wissenschaftlichen Aha-Momente haben diesen Weg geprägt, und was können unsere Leserinnen daraus mitnehmen?
Ich nehme aus Ihrer Frage heraus an, dass Sie die Geschichte kennen, dass ich ursprünglich Dinosaurier klonen wollte. Während meinem Studium zum Dinosaurier Kloner (Biotechnologe) entdeckte ich aber ein Problem in der Humangenetik, das mich beschäftigte. Jeder von uns wird mit genetischen Krankheitsrisiken geboren und wir warten immer bis es zu spät ist, um dann mit einer Genanalyse die Ursache für die Erkrankung zu bestätigen. Ich wollte einfach, BEVOR wir krank werden, diese Informationen erfahren und dann verhindern, dass die Krankheit auftritt. Also Vorsorge statt Behandlung. Und da ist die Genetik unglaublich mächtig. Sie kann in manchen Fällen 60 Jahre vor Auftreten einer Erkrankung mit 100% Genauigkeit Krankheiten vorhersagen.
Ich selbst leide an einer seltenen genetischen Nierenerkrankung. Ich bin mit dem Gendefekt geboren und werde spätestens mit ca. 60 Jahren Nierenversagen haben… dafür dann mit 100% Wahrscheinlichkeit. Hier lässt sich außer Spenderniere oder Dialyse leider nicht vorsorgen. Es bleibt also ein Schicksal. Aber es gibt viele Erkrankungen, bei denen es nicht so ist. Hier haben wir echte Chancen, Krankheiten zu verhindern.
Ein schönes Beispiel ist die Eisenspeicherkrankheit - Hämochromatose. Durch einen angeborenen Gendefekt (von Geburt an detektierbar) nimmt der Körper zu viel Eisen auf. Über Jahrzehnte schädigt diese Eisenvergiftung die Organe und ist unbehandelt tödlich. Nach Jahren von Krankheit wird die Hämochromatose oft mit einem Gentest bestätigt und dann mit der Aderlass-Therapie behandelt. Aderlass entnimmt dem Körper Blut und der braucht Eisen auf, um neues zu erstellen. Das passiert alle 2 Wochen für manchmal mehrere Jahre, bis sich das Eisen wieder normalisiert. Die Schäden blieben bestehen.
Jeder von uns kennt statistisch rund 4 Personen mit diesen Gendefekten. Davon werden 3 erkranken und 2 daran sterben. Das Traurige ist, dass es nicht sein müsste. Macht man einen Gentest vor Anstieg des Eisens, gibt es eine 100% effektive Vorsorge Methode: 4–6-mal im Jahr Blutspenden. Man muss es nur wissen. Das ist das Potential von genetischer Vorsorge.
Das bedeutet natürlich auch, dass Eisentabletten für manche schädlich sind. Geht man nun etwas mehr in den Ernährungs-Bereich gibt es hier viele Beispiele, wie unsere Gene beeinflussen was für uns gesund, ungesund oder wirkungslos ist. Das beeinflusst welche Lebensmittel für uns gesund sind und welche Nahrungsergänzung in welcher Dosis für uns richtig ist.
Viele unserer Leserinnen interessieren sich für die Möglichkeiten, die Nahrungsergänzungsmittel für ihre Gesundheit bieten. Wie hilft die Nutrigenetik dabei, individuelle Bedürfnisse besser zu verstehen und gezielt zu unterstützen? Können Sie ein Beispiel nennen, wie diese Erkenntnisse praktisch umgesetzt werden können, um Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern?
Statistisch ist es so, dass von 20 Standardvitaminen aus dem Supermarkt:
1. eines schädlich für dich ist 2. zwei wirklungslos sind 3. die restlichen in der falschen Dosierung sind
Und das alles wegen unterschiedlichen Genen und biologischen Bedürfnissen.
Hier ein paar Beispiele:
5% der Menschen fehlt ein funktionierendes MTHFR-Gen, dass Folsäure im Körper in die aktive Form umwandelt. Bei diesen Menschen ist es also wirkungslos. Da es während der Schwangerschaft sehr wichtig ist, fehlt also jeder 20. Frau dieses schützende Vitamin. Würde diese mit der bereits aktiven Form Methylfolat supplementieren, wäre alles gut.
9% der Menschen fehlt das NQO1-Gen, das Coenzym Q10 in die aktive Form umwandelt. Eine Q10 Creme ist also bei jeder zehnten Person wirkungslos.
45% der Menschen haben einen Gendefekt im APOA1 Gen, der dazu führt, dass Fischöl-Kapseln das Cholesterin VERSCHLECHTERN statt wie gewünscht verbessern.
Immer wieder hören wir, dass „eine Diät für alle“ nicht funktionieren kann. Warum reichen pauschale Empfehlungen nicht aus, um die individuellen Bedürfnisse eines Menschen abzudecken? Und welche typischen Fehler oder Mythen im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel sehen Sie, die unsere Leserinnen kennen und vermeiden sollten?
Jeder kennt das Prinzip des Kalorienzählens. Wenn ich 2000kcal zu mir nehme, aber nur 1500 verbrenne, muss ich um 500kcal zugenommen haben. Dennoch können manche Menschen essen, was sie wollen, ohne zuzunehmen. Wo gehen diese Kalorien hin? Wissenschaftler haben herausgefunden, dass manche Menschen von Fettkalorien nur das absorbieren, was sie brauchen (weil sie die guten Gene schützen) und überschüssiges Fett gar nicht aufnehmen. Sind diese Gene defekt, holt sich der Körper das ganze Fett.
Ein Gendefekt macht uns also auf Fette empfindlich, oder auch nicht. Selbes gilt für Kohlenhydrate. Das gibt uns natürlich viele Möglichkeiten, die Ernährung umzustellen, um nur die Kalorien zu essen, die kein Problem sind.
Der Markt für Nahrungsergänzungsmittel ist riesig, aber auch schwer durchschaubar. Viele unserer Leserinnen sind skeptisch, ob Produkte wirklich halten, was sie versprechen. Wie stellt NovoDaily sicher, dass seine Produkte nicht nur höchsten medizinischen Standards entsprechen, sondern auch auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind?
Ein 300kg Mann, ein Marathonläufer und eine zierliche 50kg Frau gehen in eine Apotheke und holen sich ein Multivitamin. Alle drei bekommen die genau gleiche Pille. Hier brauchen wir noch gar keine Gen- oder Blutanalysen, um zu wissen, dass das nicht passen kann.
1. Menschen ernähren sich unterschiedlich. 2. Sie leben einen unterschiedlichen Lebensstil. 3. Ihre Blutwerte sind unterschiedlich. 4. Ihre Gene steuern, welche Nährstoffe wirken und welche nicht. 5. Sie haben ein unterschiedliches Körpergewicht.
All das beeinflusst dann den individuellen Bedarf und all das erfassen wir mit Fragebogen, Blutanalysen und Genanalysen. Daraus ergibt sich eines von mehr als 700 Trillionen verschiedenen Rezeptmöglichkeiten.
Um das zu erfüllen, haben wir Technologien entwickelt, die genau das individuelle Rezept abfüllen können. Mehr als 20 Mikronährstoffe, jedes auf das Mikrogramm genau dosiert.
Die Verbindung von Genetik und Ernährung klingt zukunftsweisend. Glauben Sie, dass personalisierte Nahrungsergänzungsmittel bald für jede Frau zugänglich sein werden? Welche Vorteile sehen Sie speziell für Frauen, die ihre Gesundheit und Langlebigkeit aktiv fördern möchten, und welche Entwicklungen erwarten Sie in den nächsten Jahren?
Traurigerweise wissen wir mehr über unsere Autos als über unseren Körper. Jeder weiß, ob sein Auto Benzin, Diesel oder Strom als Treibstoff braucht. Das steht in der Bedienungsanleitung und steckt in der unveränderbaren DNA des Autos. Aber kaum jemand weiß, welcher Treibstoff der richtige für den eigenen Körper ist. Und genau da kann eine Genanalyse helfen. Da sich genetische Eigenschaften nicht mehr ändern, ist eine Genanalyse zwar anfänglich teuer, aber ein Leben lang gültig und somit eine sinnvolle Investition. Bei Novo Daily gehen wir sogar noch einen Schritt weiter. Die Genanalyse im Wert von 600 Euro ist für die neuen ABO-Kunden sogar inklusive. Somit ist für den Preis eines halben Starbucks Kaffees pro Tag die Genanalyse und die personalisierte Nahrungsergänzung erschwinglich.